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[BADESPASS I] Die Überchlorifizierung

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Wenn ein stark transpirierender Mensch damit beginnt, wie ein Hündchen zu hecheln, erschallt der Ruf nach Erfrischung. Im Klartext kann das für den Durchschnittsbürger jetzt fast nur bedeuten, aus einer kleinen und unbefriedigenden Palette an KÜHLOPTIONEN zu wählen. Getrieben von chronischer Fantasielosigkeit werden sich aber die allerwenigsten Bürger zu innovativen Ideen, wie beispielsweise dem Umschnallen von Kühlpackungen, entscheiden. Die Konsequenz ist glasklar, zumindest SO LANGE bis sich 20 Registertonnen Sonnenmilch darin aufgelöst haben: DAS FREIBAD. Oder in der Sprache eines pingeligen, sprachlich überempfindlichen Germanisten mit Hang zum Popkultur-Nihilismus:


Die „Freude“, die mit dem Schwimmbadbesuch einhergeht, teilt sich viele ihrer Facetten mit dem Fitnessstudio oder einem zünftigen Alkoholabend. Denn anfangs träumt man von selbstbewusstseinssteigerndem Muskelaufbau oder einer stilvollen Lounge mit Whiskey und Zigarren. Die WAHRHEIT ist aber meist ein hundsgemeiner Muskelkater oder dramatisches Brechen. Das fängt schon damit an, dass die GESAMTE BEVÖLKERUNG Samstags und Sonntags auf die gleiche Idee kommt. Besonders die „Freibad-Hardcore-Familie“.


In NULL KOMMA NICHTS erklären wir die „Freibad-Hardcore-Familie“. Sie muss in etwa aus folgenden Zutaten bestehen, kann aber im Detail abweichen, so lange das Ergebnis wie das Original schmeckt. Ist ein bisschen wie mit diesem schwarzen Erfrischungsgetränk:



ZU RECHT. Denn das war ja nur das Rezept – gegessen wird JETZT. Zunächst muss man festhalten, dass die Freibad-Hardcore-Familie anreist, wenn die Badeanstalt öffnet, und abreist, wenn die Badeanstalt schließt. Dass das unter Umständen bis zu 12 Stunden sein können, kümmert den Anführer dieses sozialen Konstruktes wenig, denn „der viel zu teure Eintritt soll sich gefälligst lohnen“. Viel wichtiger sind klassische Werte, wie zum Beispiel „im Sommer ist man draußen, und nicht vor der Flimmerkiste“.

Während nun die Mutter ihre siebte Pommes mit orrrrrrdentlich Mayo hinunterzwingt, als ginge es um Leben und Tod, belästigen die halb-wahnsinnigen Kinder unbescholtene Badegäste. Es wird vom Beckenrand gesprungen, im Rentnerbecken gespritzt und „gespielt“ (Treten und Schlagen) sowie möglichst viel Schmodder an den Fußsohlen mit in die Becken gebracht. Die Aufsichtspersonen der Hardcore-Familie können dagegen allerdings nichts tun, da sie mit Zigaretten, Klatschzeitschriften und politischen Statements wie „früher waren alle Ausländer weniger deutsch“ beschäftigt sind.


Da bin ich mir sicher, dennoch sind sie JETZT eben DA. Zu allem Überfluss entschließen sich die „Erwachsenen“ dann EBENFALLS für einen kleinen Abstecher ins Erlebnisbecken. Würde man jetzt den Flächeninhalt der überdehnten Haut der Mutter ausrechnen, käme man auf die Menge an Sonnenmilch, die ihr blassroter Körper an das Gewässer abgeben wird. Viel traumatischer wird es allerdings für die anderen Beckenverwender, wenn der Moment der DETONATION gekommen ist.


Zunächst gibt es einen grellen Lichtblitz, da die monströse Frau für einen kurzen Moment vor dem Absprung vom Beckenrand die Sonne verdunkelt hat, die dann wieder mit aller Gewalt zuschlagen kann, wenn sich die Schattenquelle kurz vor dem Einschlag befindet. Darauf folgt dann sehr schnell die Druckwelle, dicht gefolgt von der Sogwelle. Doch das wirklich qualvolle Schicksal steht den Badegästen bevor, die die Detonation überlebt haben. Denn nun beginnt der SONNENMLICH-FALLOUT. Ein adipöser Winter legt sich über das Becken, schleichend und grausam wie ein Leichentuch. Die schmerzverzerrten Schreie der Unglückseligen, die das Tal der Trauer hinter dem Erlebnisbecken erschüttern, wirken wie eine Symphonie der Qual. Ihr Leid, dass sie empfinden müssen, als sie langsam und ungerecht in einer Mischung aus Pommes- und Mayoresten sowie 20 Litern Sonnenmilch verenden, ist kaum vorstellbar.

Übertreibung, ja? Sag das mal den HINTERBLIEBENEN. Mal sehen, ob das dann NOCH IMMER witzig ist, du gefühlskalter Balljongleur. Nichtsdestotrotz müssen wir uns auf die weiteren Gefahren der Badeanstalt konzentrieren. Doch um den Eindruck dieses Schwimmbadbesuches ausreichend zu verdauen, ziehen wir uns zunächst in unser stilles Gehirnkämmerchen zurück, denn das Verarbeiten dieser Informationen kann die gleichen Verätzungserscheinungen hervorrufen wie aggressiver

!!! TAUBENKOT !!! (zu Hygienezwecken mit Chlor versetzt)

1 Kommentar:

  1. Hahahaha, ja Freibäder sind schon kacke. Bin jedenfalls froh dass ich nicht mehr in der Asigegend der Stadt wohne und nun in ein "gehobeneres Bad" gehen kann LOL Den Muskelkater überspringe ich mittlerweile auch. Also: Jede Woche Freibad! ;)

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