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[Oirooopaaa] Das Recht, das Maul zu halten!

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Um in unseren „Zeiten größter Aufruhr“ bestehen zu können, braucht man natürlich neben jeder Menge irrwitzig überteuerter Konsumgüter und Raten-finanzierten Geländewägen auch eine gehörige Portion POLITISCHES BEWUSSTSEIN. Da man als MÜNDIGER Bundesbürger ja „jede Menge Macht hat, die unserer Vorfahren HART erkämpft haben“, muss man selbstverständlich jederzeit pflichtbewusst von seinem Wahlrecht Gebrauch machen.


Nun, dass die alte Kamelle mit dem ach so hart erkämpften Wahlrecht in Deutschland NICHT so richtig zieht, dürfte den meisten politisch interessierten Pappenheimern bei kurzer Bedenkzeit dann auch selbst in den Sinn kommen. Es existiert OHNEHIN „erst“ seit der Weimarer Republik. Oh jaaaa, jetzt kommen die selbst-attestierten Hardcore-Hobby-Historiker aus ihren Löchern gekrochen, und werden garantiert mit dem Maulen anfangen. „Aber gefiederter Freund, das Wahlrecht gibt es in Deutschland doch schon viel, viel länger!“ Wenn man es so streng wie eine hochgradig verbitterte Berufsnonne sieht, JA. Aber nicht in DER Form, wie wir es heute kennen.

Nach dem der alten Wilhelm II. ein paar WENIGER sinnvolle Entscheidungen getroffen hatte, schmiss man ihn einfach aus dem Vorstand Deutschlands heraus und überließ das Feld erstmalig KOMPLETT „den Parteien“. Die TOTALE FREIHEIT in der Demokratie führte aber zu wahnsinnigen Auswüchsen, die manchmal wie ein lustiges Theaterstück anmuten, jedoch völlig real sind. Fakt war nämlich, dass JEDER NOCH SO BESOFFENE GEHIRNJONGLEUR seine eigene Partei gründen durfte und auch OHNE JEGLICHE Prozenthürde ins Parlament reiten durfte.

Dabei entstanden sinnvolle Gruppierungen wie die allseits beliebte BIERTRINKERPARTEI, die AUTOFAHRERPARTEI oder die SENIORENPARTEI. Heute, im 21. Jahrhundert, sind wir da schon weit moderner. Diese 3 Parteien werden durch die themenübergreifende Überlegenheit der UNION weitestgehend ersetzt, da sie in allen drei Punkten absolut rockt.

Aber zurück zum hart erkämpften Wahlrecht: Nachdem der Zirkus mit den 1.000.000 Parteien nicht so gut geklappt hatte, kamen die braunen Party-People aus München auf die Idee, einen obdachlosen Schnorrer aus Wien zum Imperator hochzustilisieren um mit ihm ein bisschen RÖMER spielen zu können. Nachdem auch DAS nicht so astrein funktionierte, gab es erstmal ein paar Jahre Pinkelpause für die angestrengten Deutschen, die jetzt ÜBERHAUPT NICHT MEHR wussten, was man wählen soll. Und TA-DA! Um ihnen genau diese Last von den Schultern zu nehmen, wurde die BRD-GmbH gegründet, ein Staat ohne Verfassung aber MIT „Grundgesetz“, der in Bonn jeden Tag ein bisschen Kindergeburtstag für die deutsche Wirtschaft spielen durfte. Irgendwann wurde „der kleine Mann“ dann aber grantig und gestaltete das Spiel ein bisschen spannender, in dem er neben den Zankgeschwistern SPD und UNION noch zwei weitere gewitzte Casinohengste dazu warf. Zunächst die kürzlich verstorbene FDP, einige Zeit später die Uranstabfeinde von den GRÜNEN.

Was hat der ganze Quatsch jetzt aber mit Ihrem Wahlrecht zu tun? RICHTIG! Überhaupt nichts. Denn WO Sie ihr Kreuzchen machen spielt keine Rolle. Es entscheidet nur DARÜBER, ob der Hampelmann/die Hampelmännin, der/die das EINKOMMEN der politischen Elite Deutschlands bestimmt, eine ROTE, SCHWARZE, GRÜNE oder PINKE Krawatte trägt. Ansonsten hat das auf Ihr tägliches Leben keinen Einfluss.

Der tatsächliche rote Faden, der den Alltag und die wichtigen Entscheidungen über unsere Zukunft tatsächlich gestaltet, wird an ganz anderer Stelle gewoben. Und DORT scheint nicht nur keine Sonne, dort gibt es auch kein albernes „Wahlrecht“. Es sei denn, sie biegen die Bedeutung dieses Begriffes den Tatsachen entsprechend etwa zu recht. „Sie haben die WAHL, das Maul zu halten.“ Jetzt fragt man sich vielleicht, warum ÜBERHAUPT IRGENDEIN DEPP „hart dafür kämpfen“ sollte, sein Maul halten zu DÜRFEN. Das kann man ja schließlich auch so.

Außerdem ist es doppelt und dreifach egal, wer gerade regiert, da es gewissen RICHTLINIEN gibt, nach denen sich JEDE deutsche Regierung auch tatsächlich RICHTEN MUSS. Das sorgt dann oft für Verwirrung, da den einzelnen Parteien eben diese Richtlinien oftmals null in den Kram passen. Hier einige Beispiele zur Veranschaulichung:


[DISCLAIMER: Aufzählung entfernt. "Meinungsfreiheit" wird hier zu Lande eher klein geschrieben. Aber MACHT NICHTS, dann lasse ich mir NOCH eigenartigere Metaphern einfallen, die sich durch Abstraktion unangreifbar machen, denn die Moralapostel sind meist nicht sooooo gut im "Fantasie beweisen", stimmt's?]

Dies war ein Auszug der insgesamt 7.288 Regeln, die es als Regierung in Deutschland zu beachten gilt. Das vollständige Regelwerk kann als Taschenbuch oder als gebundene Ausgabe für nur 79,99 € (UVP) im Handel erworben werden. 33,3 % des Erlöses gehen an eine Stiftung, die den KINDERN der Abgeordneten einmal im Jahr einen tollen Wunsch erfüllt. Zum Beispiel ein eigenes Hotel oder eine Luxuskarosse. Hin und wieder auch eine liebreizende Ausbildung in Salem.

Wenn man diese einfachen Hinweise beachtet, ist Regieren ja überhaupt nicht so schwer! Man könnte auch einen kybernetisch verbesserten Schimpansen als Kanzler einsetzen. Solange er DAS tut, was Wirtschaft und Bankenbossen wollen, ist alles gut. Er kann auch den ganzen Tag nur mit seinem eigenen Kot um sich werfen, solange der Automobilindustrie dabei kein Schaden entsteht, ist alles „cool“. Denn wie wir alle damals in der Schule gelernt haben: Artenerhaltung, die Antarktis und der Regenwald schaffen VIEL, VIEL weniger Arbeitsplätze als die Wirtschaftsbosse. Also HÖREN SIE MAL. Dann ist ja wohl absolut klar, wer hier den Allerlängsten hat. Denn ARBEITSPLÄTZE sind das einzige Gut, dass das Überleben der Menschheit sichert.

Wenn Sie also das nächste Mal ein altes Mütterchen sehen, das bei ROT über die Ampel der Hauptstraße geht, müssen sie den Leitsatz beachten, der unser aller Überleben sicherstellt:

Und wenn nein: Soll sie ruhig laufen. Rentner kosten ja ohnehin nur wertvolles Geld, das man genauso gut auch einem hochgradig wertvollen Manager eines hochgradig (von ihm) zu Klump geschossenen Konzerns investieren kann. Dieser erhält dann 50 Millionen Euro Abfindung dafür, dass er etwa 20.000 Arbeitsplätze vernichtet hat. Cool, oder? ICH allerdings bekommen überhaupt keine Abfindung dafür, dass ich die viel zu teuren (und CO2-schleudernden) Karossen der Abgeordneten Tag für Tag mit meinem Stuhl beschmutze. Denn ICH schaffe ja keine Arbeitsplätze. Ich schaffe lediglich

!!! TAUBENKOT !!! (und für den gibt es keine eine Lobby, also ist er legitim)

[AN-BAHNUNG II] Sehr geehrte Gehbehinderte!

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Wow. Spitze! Selbstverständlich liegt das an hochkomplexen Abläufen im präzise ausgeführten Bahnverkehr der Bundesrepublik. Denken SIE. Woran es wirklich liegt, sieht man dann, wenn man beim verspäteten Einfahren die Reste der Bahnbegleiterparty begutachtet, an der vermutlich gerade noch ein ANDERER Kollege teilgenommen hat. Und dadurch dann LEIDER das Zielgleis versperrt hat.

SEINEN JOB? NEIN! Ein Großteil der Bahnbegleiter, denen ich bisher begegnet bin, hatten ein ziemlich klares Bild davon was es bedeutet, „seinen Job zu tun“. Wenn man Informationen braucht, in einer (von der Bahn verschuldeten) misslichen Lagen Unterstützung benötigt, oder schlicht und ergreifend am ZIELORT ankommen will, muss man das mit dem Job nicht so ernst nehmen. Wenn man jedoch keinen FAHRSCHEIN HAT, mutieren sie plötzlich zu HELDEN DER ARBEIT, deren einzige Lebensgrundlage das Aufdecken niederträchtiger Schweinehunde ist, die diesen menschenfreundlichen und gemeinnützigen Verein dreist ausbeuten wollen.


Und genau hier beginnt der Spaß, denn für was genau bezahlt man eigentlich, wenn man sich einen Fahrschein kauft? Sind wir so frei, und wagen ein kleines Experiment. Angenommen, Sie wollen von MÜNCHEN nach DORTMUND reisen. Und am gleichen oder nächsten Tag zurück. Dann kostet Sie das insgesamt

Und nehmen wir weiterhin an, sie haben einen Nettoverdienst von 1300 Euro. Dann würde Sie diese Reise 21,8% ihres monatlichen Verdienstes kosten. Wir sprechen hier wohlgemerkt von der ZWEITEN Klasse, die kurz erläutert werden sollte. Die ZWEITE KLASSE bietet dem durchschnittlichen Fahrgast eine Vielzahl an ansprechenden Attraktionen, die eine ansonsten gähnend-langweilige Zugfahrt absolut abwechslungsreich und spannend gestalten. Zahlreiche Animateure warten zum Beispiel, bis der Zug anfährt, SIE nicht mehr fliehen können, und packen dann ihr ABARTIG DICK GESTRICHENES LEBERWURSTBROT aus, um innerhalb von Sekunden das komplette Abteil mit überwältigendem Gestank zu fluten. Danach gibt es noch (mittlerweile in der 20. Saison) das beliebte Theaterstück „kreischendes Kind mit überforderter Mutter“, dicht gefolgt von dem Alleinunterhalter WILLY, der vehement davon ausgeht, dass Sie auf seinem reservierten Platz sitzen. Und nochmal, zur Verdeutlichung. Dieser groteske Zirkus für freiwillige Masochisten kostet sie

Angenommen, sie gehen ins Kino und wollen sich einen Film ihrer Wahl ansehen. Dann würden Sie bestimmt davon ausgehen, dass alles genau SO läuft, wie Sie es sich wünschen oder wie es im Programm steht. Setzen wird die Situationen also gleich, um herauszufinden, auf was genau Sie sich eigentlich einlassen, wenn sie der Bahn GELD in den RACHEN werfen:

1.)    Der Film, den Sie sehen möchten, fällt heute aus. Sie können sich aber zum gleichen Preis einen Film ansehen, der BEINAHE SO GUT ist.
2.)    Der Ersatzfilm, den Sie sehen DÜRFEN, hat eine geschätzte Verspätung von etwa 45 Minuten. Währenddessen sitzt der Vorführer (für Sie gut sichtbar) neben der Leinwand und spielt Nintendo.
3.)    Es werden unfähige, junge Mütter in den Saal gebracht, die ihre Kinder schreien lassen.
4.)    Durch die Belüftungsanlage strömt der Duft eines Leberwurstbrotes.
5.)    Sie dürfen nicht rauchen, weil das den Duft des Leberwurstbrotes überdecken könnte.
6.)    Auf Grund einer Störung im Betriebsablauf müssen Sie in einen anderen Saal wechseln.
7.)    Dort werden die Vorgänge 2 bis 6 wiederholt.
8.)    Im dritten Saal gibt es nun eine Verspätung von etwa 80 Minuten, abermals gefolgt von den Punkten 3 bis 6.
9.)    Im vierten Saal wird dann durchgesagt, dass der Ersatzfilm ebenfalls ausfällt.
10.)  Bei der Überführung in den „bereitgestellten“ fünften Saal erhalten Sie die Information, dass der Saal etwas voller sein könnte, als das gewöhnlich der Fall ist. Das liegt daran, dass auch andere Anschluß-Zuschauer diesen Saal verwenden müssen.
11.)  Da noch auf Zuschauer eines völlig anderen Kinos gewartet werden muss, verzögert sich der Film nochmals um etwa 4 bis 5 Stunden. Wir bitten um Ihr Verständnis.
12.)  Nach etwa 6 Stunden erhalten Sie positive Nachrichten: In Saal 17 fängt der Film jetzt an, er konnte allerdings nicht mehr auf SIE als Anschlußzuschauer warten, darum beginnt der mittlerweile fünfte Ersatzfilm, bei dem es sich um eine Low-Budget-Produktion aus Andorra handelt, bei der 55. Minute.
13.)  Während der 56. Minuten wird wieder für Leberwurst und Kleinkinder gesorgt.
14.)  Während Sie versuchen, aus dem Kunstwerk eines spanischen Filmstudenten schlau zu werden, kontrollieren Kinomitarbeiter Ihre Tickets.
15.)  Lesen Sie sich nochmal alle Punkte bis hier durch.

Jetzt folgt die Frage der Fragen, die Sie sich VOR dem nächsten Fahrkartenkauf unbedingt stellen sollten:
Würden SIE für den beschriebenen Kinoabend insgesamt 21,8% ihres Nettoverdienstes bezahlen? Nein? Dann sollten Sie eventuell darüber nachdenken, auf den FERNBUS oder ein umweltfreundliches Auto umzusteigen. TA-HA! „Umsteigen“.


Man könnte auch Rabattkarten einführen, wie die BahnCard. Nur in diesem Fall eben die KinoCard. Mit der KC25 bekommen Sie ein eigenes Wurstbrot während der Vorstellung, aber NUR manchmal. Mit der KC50 bekomme Sie ein GARANTIERTES Wurstbrot, es könnte aber verschimmelt sein. Allerdings verblassen diese Witzfiguren gegen den KÖNIG der Rabattkarten. Mit der KC100 können Sie ALL DIESEN MIST ständig erleben, so oft Sie wollen, als Flatrate. Und das alles zum Vorzugspreis von 218% ihres Nettoverdienstes. Das macht SPAß und ist FAIR. Man kann mit der KC100 übrigens auch PUNKTE sammeln. In die Kinos werden nämlich manchmal Tauben geschleust, die dann einzelnen Besuchern auf den Kopf stuhlen. Wer insgesamt 100 Kopf-Stuhlungen vorweisen kann, bekommt ein GARANTIERT frisches Leberwurstbrot. Stempel muss man dabei nicht vorweisen, die Leberwurst-Verantwortlichen zählen einfach die jeweiligen Einschusslöcher in den Frisuren der Zuschauer, selbstverständlich bestehend aus

!!! TAUBENKOT !!! (100% pünktlich, 100% rein)

P.S.: Wie - zum Teufel - soll ein Rentner über 85 innerhalb von einer Minute umsteigen? Und dann kriegen sie beim Warten auf den nächsten Zug nichtmal ein Wurstbrot. Schweinewelt!

[GEISTIGE HILFSKRÄFTE] The Mad Ticket-Lady in the Attic

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Schäumend und schnaubend vor Wut blitzen die Augen der Fahrkartenkontrolleurin auf. Denn man hat nicht einfach nur Sünde begangen, nein. Man hat sich an IHR versündigt! Und der Moment, in dem sie aus dem Unterholz bricht, um einen in ihre GRUBE DER VERGELTUNG zu zerren, rückt näher.

Ja, Ticketjäger haben sich diesen Beruf meistens ausgesucht. Oft hat es zur Promireporterin, zur ausreichenden Ehefrau oder zur Privatdetektivin einfach nicht gereicht, also muss man all seinen Hass auf die EMSIGEN, die ERFOLGREICHEN auch endlich in etwas Greifbares umwandeln. Es ist das triebgesteuerte Urbedürfnis, die JAGD zu zelebrieren. „AH, da hinten sitzt er. Seine Hände schwitzen. Ich muss den Augenkontakt vermeiden, damit er nicht bei der nächsten Haltestelle die Flucht ergreift!“

Es geht nicht um die 40 Euro. Um die ging es nie, nicht mal zu Zeiten, als „60 Mark noch viel Geld waren“ (so hieß der Spruch früher). Es geht um den Thrill und die Ekstase der Jagd. Die Augen sind nach vorne gerichtet, der Geist ist präzise ausgerichtet und befindet sich in einem meditativen Zustand des Lauerns. Blick des Adlers, Kraft des Bären, Schnelligkeit des Pumas: Sie wird Sie KRIEGEN, verlassen Sie sich drauf. Der Moment, in dem der RITTER DER GERECHTIGKEIT Ihnen ihre scheiß vierzig Euro abknöpft, enthält bei näherer Betrachtung MEHR Sigmund Freud als Schimmelsporen in einem sonnengegerbten Joghurt, der schon einen ganzen Sommer hinter sich hat.



JA – sie hat einen SIEG errungen. Aber nicht nur über Sie! Auch über ihren Ex-Mann, ihre nicht erwiderte erste große Liebe und ihren Vater, der nie wirklich zufrieden mit ihr war. Darum lässt sie sich auch seit Jahrzehnten gehen, denn „die Männer sind alle gleich, UND haben meistens obendrauf auch noch KEINEN Fahrschein!“ Die Rachegöttin präsentiert den abgetrennten Kopf des Schwarzfahrers auf der Klippe des Triumphes, das Haar weht im Wind. Mit der Kraft des wilden Zorns schleudert sie den Schädel des Niederträchtigen in das blutige Meer der Schande, in dem schon unzählige Schwarzfahrer ihr Ende fanden.

Allerdings hat die wahnsinnige Ticket-Lady leider auch einen SOHN. Ja, ich weiß – das hätte wirklich nicht sein müssen. Er ist aber gleichermaßen auch der einzige Mann auf Erden, den sie NICHT HASST, weil er doch ihr goldener Sonnenschein ist, der Mutti immer eine Freude machen kann. Da er aber dummerweise die Hälfte ihrer DNA-Stränge geerbt hat, wurde er zum

SECURITY. Ja nun, eigentlich wollte er Berufssoldat werden, das sah der Musterungsverantwortliche aber dann DOCH anders. Und wenn man es weder zum SÖLDNER, FREMDENLEGIONÄR, PROFIWRESTLER oder AUFTRAGSKILLER bringt, dann wird man eben SECURITY. Naja FAST. Eigentlich arbeitet er ja nicht für eine seriöse Sicherheitsfirma, sondern sein „Boss“ hat halt so eine „Art“ Sicherheitsfirma. Man muss im Lebenslauf nur Anzahl und genaue Beschreibungen der eigenen Tätowierungen aufzählen. Zum Beispiel „1 x Adolf, s/w“, „2 x Mutti mit Herz, 4-farbig“. Dann am besten noch über den kompletten Unterarm „Forse of teh Dewil“ oder „Ere und Bluth“, mit so VIELEN SCHREIBFEHLER WIE MÖGLICH. Erst DANN wird man in die hochprofessionelle Sicherheitsfirma aufgenommen.

Mit Sicherheit hat das aber in 90 % der Fälle nur bedingt etwas zu tun, denn einem BERUFS-KILLER-FREMEDENLEGIONÄRS-EINZELKAMPF-SÖLDNER kann es am Einlass eines harmlosen Konzertes schon mal ziemlich langweilig werden. Da bewirft man dann einfach einen schwachbrüstigen 16-jährigen mit ein paar Pfefferminzdragees und brüllt „AUF GEHT’S, FIXIEREN, DER HAT DROGEN.“ Oder man wirft sich plötzlich selbst zu Boden und schreit nach Verstärkung, weil eine 18-jährige von geschätzten 45 Kilo ihn „brutal angegangen hat“. Diese wird dann natürlich FACHGERECHT entsorgt, wie es sich für ein UNDERCOVER SPEZIALKOMMANDO gehört, der bis heute noch nicht verkraftet hat, dass er KEIN Kampftaucher werden durfte, sein bester Freund aber die Flugabwehrrakete Roland steuern darf.


Auch die BRUTALO-Rentnerin, die von gegenüber des Clubs freundlich wank, muss sofort stillgelegt werden, da sie als möglicher STÖRENFRIED einwandfrei identifiziert wurde. 500 – 2500 Milliliter Pfefferspray und ein paar gezielte Hits in die Kniekehlen oder die Schläfen müssten genügen, um die Krawalloma von den friedliebenden Gästen fernzuhalten, die INNERHALB des Clubs gerade eine ECHTE Schlägerei anzetteln. Leider kann der ÖDIPUS-Söldner DORT aber NICHT eingreifen, da er vor ECHTEN Hieben doch schon wirklich Angst hat. Da hilft auch seine Panzerung nichts, die ihn vor Omas und Schulmädchen geschützt hat.

Eigentlich REICHT es jetzt WIRKLICH mit diesem Loblied auf aktive und bereichernde Mitglieder der Gesellschaft, aber LEIDER sind wir noch nicht beim Endgegner angelangt. Denn die TICKET-LADY und der TEDDYBÄRENKAMPFTAUCHER waren „total aus dem Häuschen“, als die neugefundene Schwiegertochter/Freundin dem herzallerliebsten Mutter-Sohn-Kommando die Enkel/Söhne „MADDOX“ und „LENNOX“ schenkte. Eigenartig, beim Kinder werfen war sie offensichtlich sehr viel schneller, als in ihrem alltäglichen Beruf.

Denn die MEDUSA der FINSTERNIS arbeitet im BÜRGERBÜRO. Als SACHBEARBEITERIN. Bereits am FRÜHEN MORGEN, wenn sie mit ihrer WERTARBEIT startet (nach 11 Uhr), reibt Sie sich bereits die Hände. „Ich war immer als Letzte dran, bei der Volleyballgruppe in der Schule und beim Tanzkurs. Jetzt werdet IHR die Letzten sein, und für das Unrecht bezahlen!“ Ja, sie versteht sich ECHT BLENDEND mit ihrer Schwiegermutter, da auch sie ein KIND DER RACHE ist. Ob jemand eine Geburtsurkunde will oder einen Reisepass beantragt, er MUSS WARTEN. Nachdem sie um etwa 13 Uhr Feierabend gemacht hat, lässt sie die Akten und Bürger einfach in der Wartehalle schmoren, denn SIE muss jetzt erstmal das Leben in vollen Zügen genießen, schließlich hat sie sich das auch redlich verdient, in dem sie schon mehr als 1000 unbescholtene Bürger durch ihre maßlose Inkompetenz auf dem Amt beinahe zu Amokläufern gemacht hat. Sie kennt nur drei beinahe vollständige Sätze, die für die Ausübung ihrer Tätigkeit absolut ausreichend sind:

DIE EINS: „Da müssen sie nochmal wiederkommen.“

DIE ZWEI: „Bärbel, ist der Kaffee schon fertig?“

DIE DREI: „Da kann ich Ihnen nicht weiterhelfen.“

Dass Sie sich damit ABSOLUT keine Freunde macht tut nichts zur Sache, denn ihr „privates Glück“ reicht für eine temporär erfüllte Existenz völlig aus. Herrlich – in der eigenen Scheißwelt reüssiert, da bleibt kein Auge trocken!


NUN allerdings ist der Moment der Abrechnung gekommen, auf den eine ganze Reihe von Vergeltern schon pulsierend vor Aufregung gewartet hat: Der Schwarzfahrer, der schwachbrüstige 16-jährige, die federleichte 18-jährige, die vermeintliche Terroroma sowie alle vertrösteten Opfer, die im Bürgerbüro um ihre Zeit gebracht wurden. Auf dem RUMMELPLATZ wird es geschehen, am HELLICHTEN TAG!

Der Teddybären-Fremdenlegionär wird von den harmlosen Jugendlichen mit Pfefferspray bearbeitet, die Terroroma setzt dann ihr vollständiges WING-CHUN-Training ein, um ihm mit ihrer neugefundenen KRAFT DES ALTERS Manieren beizubringen. Die TICKET-LADY wird mit MAHNUNGEN der Verkehrsbetriebe erdrosselt, die die bereits gefallenen Schwarzfahrer in Jahren des Leids gesammelt haben. Die öffentlich bedienstete wird mit Reisepässen verärgerter Amtsbesucher gesteinigt, MADDOX und LENNOX können nur noch in Panik davonrennen.

Doch DA haben die beiden verzogenen Gören die Rechnung noch nicht mit den RACHSÜCHTIGSTEN Kandidaten gemacht, die unter allen drei Mitgliedern dieser verfluchten Familie leiden musste: Unsere gefiederten Freunde. So verschwinden MADDOX und LENNOX allmählich unter zornigem und blitzschnellem Gehacke tausender Tauben, GANZ SO, wie Hitchcock es gewollt hätte.

Und nachdem diese Schlacht nun endgültig geschlagen ist sowie die Gerechtigkeit wiederhergestellt wurde, bleibt für die stolzesten aller Krieger eigentlich nur noch eins zu tun. Sie beenden das Schlachten mit dem seit Jahrtausenden als symbolischem Leichentuch beliebten

!!! TAUBENKOT !!! (und Frieden auf Erden)