Ja. So oder so ähnlich kann es
unter Umstände im frühen Mittelalter geklungen haben, wenn ein knackiger
Kaufvertrag aufgesetzt wurde. Und Potzblitz, das war auch gut so! Sonst hätte
der einäugige August wohl seine Geschäftsfähigkeit wohl deutlicher zur Schau
gestellt. Andererseits waren diese Burgenaffen die Urväter unseres
Verwaltungsmonstrums im Vertragswesen, kann man leider nicht anders sagen. Als
Wiedergutmachung haben wir dafür keine PEST. Das ist ja auch was wert.
Ich weiß, und es tut mir Leid.
Denn sobald man das zarte Alter von achtzehn Jahren erreicht, darf man leider
Gottes unterschreiben, was man will. Zum Beispiel eine „attraktive
Instantorganspende, durch die Ihnen keinerlei Nachteile entstehen“.
Beziehungsweise lässt sich der neu erschaffene Vollblutbürger, der nun unter
jeden Wisch SOUVERÄN seinen Schriftzug setzen kann, auf so gut wie jede Falle
ein, die es ihm ermöglicht, irgendwas zu „entscheiden“.
ACH Gottchen, du meinst die „ABOFALLE
ELTERN“? Stimmt. Bevor man aus dem Mutterbauch gekrochen ist, hat man unwissentlich
und im übertragenen Sinne einen Vertrag unterschrieben, der mehr
Kleingedrucktes enthält als das Freihandelsabkommen. JUHU! Pflichten: 6.781.
Rechte: 2. Ein ziemlich interessanter Deal. Das ist vermutlich auch der Grund,
warum man mit der Erlangung der Volljährigkeit plötzlich zum
Unterschriftenweltmeister mutiert. Denn MUTTER kann einem nicht mehr verbieten
sich auf einen Vertrag einzulassen, der so lang und brutal ist wie das Alte
Testament. Denn das Gehirn speichert aus irgendeinem Grund folgende Regel
bombenfest ab:
Welcher andere Grund sollte sich
dahinter verbergen, dass das Abschließen eines Mobilfunkvertrages so
anspruchsvoll ist wie eine Doktorarbeit? Angenommen, der Kaufvertrag an der
Supermarktkasse würde EBENFALLS zwanzig Unterschriften erfordern, wären wir
dann im Schnitt weniger fettleibig?
Möglicherweise! Trotzdem wartet
an jeder Ecke eine neue Tretmine mit potentiell hinterlistigen Klauseln und
versteckten „Eigenschaften“, die sie DREI JAHRHUNDERTE LANG an irgendeinen
Quatsch bindet. Ihr Widerrufsrecht hat übrigens in den meisten Fällen so viel
Macht wie der Bundespräsident: Auf dem Papier eine ganze Menge! Oft wird man
erst aus der Knebelung entlassen, wenn man ein gefährliches Abenteuer in
irgendwelchen Verliesen oder im Dschungel bewältigt hat.
Bis der Durchschnittsdeutsche das
Kleingedruckte gelesen hat, sind seine Kinder vermutlich schon aus dem Haus.
Definitiv wird er das aber nicht in den ersten zumeist 14 Tagen tun, in denen
er noch die Möglichkeit dazu hätte, dem Pakt mit den gierigen Bestien zu
entfliehen.
HEILIGER MENHIR, das STIMMT! Wie
traurig. Die Bürokratie ist der mächtigste Mafiosi aller Zeiten, zudem auch
noch völlig unkündbar. Da gestaltet sich ein PAKT MIT TEUFEL sehr viel
leichter. Ein einfaches JA ODER NEIN reicht auf die Frage, ob man seine Seele
abgeben will, absolut aus. Die Unterschrift muss allerdings aus einer
besonderen Tinte gefertigt sein, in den meisten Fällen zu 60% bestehend aus
!!! TAUBENKOT !!! (In den ersten
4 Wochen entfällt dafür die Zusatzgebühr)
... und Bürokraten sind eben auch nur Handlanger ...
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