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[HYSTERIEN] Kinder in Gefahr, ein Kita-Krimi

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„Hilfe, Hilfe, Sittenpolizei!“ – das dachte sich die geschockte Mutter, die voller Entsetzen feststellen musste, dass der EIGENTLICH SO NETT ANMUTENDE Kindergarten ein FINSTERES GEHEIMNIS in sich trägt. Bei der Anmeldung hat ihr nämlich NIEMAND gesagt, dass zukünftig auch EIN MANN auf ihre beiden Kinder aufpassen würde.


ÄHM, SORY?! Es ist ja wohl allgemeinhin bekannt, dass MÄNNER GRUNDSÄTZLICH mindestens 500 Meter Sicherheitsabstand zu Kindern einhalten müssen, da sie ausnahmslos alle pädophil und kriminell sind. Wenn ich DAS SCHON SEHE, wie der lüsterne Metzger dem Sohn seiner Stammkundin ein Stückchen Wurst schenkt, E-K-E-L-H-A-F-T! Wann schreitet die Bundesregierung endlich ein, um das kriminelle Geschlecht von unschuldigen Kindern fernzuhalten? Besonders schlimm wird die Situation dann, wenn ein JUNGE zum MANN wird. Das bedeutet sozusagen, dass er vom JEDERZEIT verfolgten Opfer quasi über Nacht zum gefährlichen Triebtäter wird.

Warum ist es also so tragisch, dass ein MANN den Beruf des Erziehers erlernt? Nun ja, zunächst müsste er ja PERMANENT beaufsichtigt werden, damit er keine Chance hat, sich an den Kindern zu vergreifen. Denn wer kennt sie nicht: Bärtige, diabolische Monster, die EXTRA eine Ausbildung absolvieren, um sich DANN an WEHRLOSEN SCHUTZBEDÜRFTIGEN laben zu können. Der eine oder andere Denker könnte bei diesem „Problem“ auf schräge Gedanken kommen. In meinem Fall wäre so ein Gedanke beispielsweise dieser hier:




Ja, das tun wird. Aus Zorn auf unreflektierte Sahnetorte-Genießerinnen, deren einzige Tätigkeit mit Unterhaltungswert das Suchen von Alltagsverschwörungen ist. Vorurteile aus dem Sommerschlussverkauf, die mit verkalkten Rollenvorurteilen von vorgestern jonglieren durchziehen unsere Gegenwart mit einer Vitalität, die angesichts des Jahres 2014 beinahe unglaublich klingt. Dass jeder Mann sich wahllos an Kindern vergeht könnte man auf die gleiche Stufe stellen mit geistreichen Einfällen wie „Schwarze färben ab“.

Wenn man dann noch so RICHTIG altbacken ist, kann man die Vorurteile sogar durchmischen, um ein noch „anrüchigeres“ Ergebnis zu erhalten. Im Falle des Erziehers wäre das: „Er ist auch noch SCHWUL?! Ich falle gleich in Ohnmacht, JETZT ist er BESONDERS gefährlich!“

Um spätestens hier gerät diese Vorverurteilung in einen Bereich, der bei näherer Betrachtung (welche ja nicht zu den stärksten Talenten der superaufmerksamen Muttis gehört) ziemlich garstige Widersprüche in sich trägt: Im gleichen Satz prangern sie an, dass Frauen in Männerberufen DISKRIMINIERT werden, die eigenen Kinder sollen aber LIEBER NICHT von Herren betreut werden, denn DIESE sind ja „pädophil“ und „lüstern“.


Fassen wir also das bisher gelernte zusammen, um uns einen Gesamteindruck zu verschaffen und die Fakten zu verinnerlichen:

Wie man es auch dreht und wendet, es wird noch Jahrtausende dauern, bis die Menschen (vorausgesetzt, sie leben so lange) einsehen werden, welchen blödsinnigen Mutmaßungen sie blindlings hinterherdackeln. Bei REIZTHEMEN wie „Sicherheit unserer Kinder“ glaubt der gemeine Pöbel aber jedes Märchen, selbst wenn darin vorkommen würde, dass schwarze, schwule Erzieher Feuer speien und Kinder an Schurkenstaaten verkaufen. LÄSST MAN ALLERDINGS den Erzieher GANZ weg, beaufsichtigt das Kind mangels Personal eben NIEMAND. Macht aber nichts. Es wird schon allein zurechtkommen. Augenblick, was hat es sich da denn aufs Brot geschmiert? AH, es ist fingerdick geschmierter

!!! TAUBENKOT !!! (keine Sorge, der ist ganz sicher nicht pädophil)

4 Kommentare:

  1. Und deswegen gibt es auch das sog. "erweiterte Führungszeugnis" für Ehrenämtler. Armselig (wie man auf Papier Vertrauen findet).
    PS: warte noch auf Email von SGT zwecks Buchversendung.

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    1. Das mit dem Papier ist wirklich armselig. Aber wir leben ja auch in einer ziemlich papierlastigen Nation! Buchversendung? =)

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    2. Kuckst du da
      oder bei dir unter "[DAS KAPITAL] Hans, das glückliche Nutztier" ;-)

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    3. HEILIGES Feiertagsgebäck, das entging mir ja völlig! Dazu ein dreistufiger, finaler Rettungs-Erstplan:

      1.) Da sage ich vielen, vielen Dank mein lieber Herr Glas!
      2.) Es ist mir eine Ehre, und ich freue mich schon sehr =)
      3.) Das wertet den Abend nun wirklich MAßGEBLICH auf!

      Spitzenmäßig - ich verschicke alsbald eine auskunftsträchtige Mail!

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