Zum mittlerweile fünfzigsten Mal
schreibt der Ghostwriter nun die Gedanken der einfachen Stadttaube auf, die
diesen Blog hier zu dem macht, was er ist: Eine dauerhafte Ausstellung vieler
Gegebenheiten, die unser Erste-Welt-Leben mit Salz und Pfeffer versorgen. Den
Ungereimtheiten, dem Überflüssigen. Die Dinge, über die wir nachdenken und denen
wir viel zu oft viel zu viel Blut im Gehirn opfern.
Er wandelt unter uns wie ein
gewalttätiger Geist und übergeht unsere Gefühlswelt. Ja, der gewalttätige
Optimismus nötigt uns dazu, gegenseitige Verwarnungen auszusprechen, wenn ein
Mitglied der Gesellschaft, das wir kennen, nicht mehr kann. Denn beinahe alle
von uns sind Terrakottakrieger. Ein Seele, gepanzert mit einem qualitativ hoch-
oder minderwertigen Wertekatalog. In der Sekunde, in der die Realität uns zum
ersten Mal mit aller Wucht trifft, bröckelt die filigrane Keramik langsam ab.
Und sie kommt. Man kann nicht vor
ihr fliehen. Versagen wird sanktioniert, mangelnde Funktionalität drakonisch
abgemahnt. Das Individuum hat sich dem Willen der Masse unterzuordnen – alleine
kann es nicht dagegen aufbegehren. Das ist aber ein ganz natürlicher Vorgang,
dazu auch noch ein gewollter. Denn alle großen Spieler der Konsum-, Banken- und
Kapitalwelt verlassen sich darauf, dass Sie irgendwann einknicken und Gehorsam
an den Tag legen. Getrieben durch die wohl wichtigste Wahrheit in einer „ewig
jungen“, „ewig hippen“ und „TOTAL HIPPEN“ Gesellschaft.
Dumm gelaufen, dass man
gegenwärtig bereits mit Ende 20 der „in der Mitte des Lebens“-Fraktion
zugerechnet wird. Da muss man sich doch dann ganz unverbindlich die Frage
stellen, warum die heiteren Gemüter zwischen 45 und 60 KEINERLEI ANZEICHEN
einer verblödeten Krise aufzeigen, die angesichts unserer Industrienation
sowieso DOPPELT verblödet ist.
Und GENAU DIESE fehlt den jungen
Hüpfern. Eine glaubwürdige Entität, die einem auf die Schulter klopft und einem
versichert, dass ALLES COOL IST. Und da die ausstudierten Hyperakademiker mit
Rückbesinnung auf konservatives Erbsenzählen und Krawattentragen sogar DANN
Angst vor Fundamentalisten haben, wenn sie sich auf dem Mars befinden, ist eben
Hopfen und Malz verloren.
Ein einfaches Rezept kann da
Abhilfe schaffen. FAST sogar 100% vegan:
WENIGER FACEBOOK. WENIGER
SMARTPHONE. KEINEN STUHLGANG TWITTERN. WENIGER INSTAGRAM. WENIGER WHATSAPP.
WENIGER LIFESTYLE. WENIGER FASHION. WENIGER KARRIERE. WENIGER ROLLENBILDER.
WENIGER KONSERVIERUNG. WENIGER KLUGSCHEISSEN. WENIGER START-UPS. WENIGER
SCHNELL.
MEHR TEILEN. MEHR GENIESSEN. MEHR
VERSTEHEN. MEHR KUNST. MEHR LITERATUR. MEHR LANGSAM. MEHR ÄSTHETIK. MEHR LIEBE.
MEHR LEBEN.
Keine Institution der Welt verlangt
von uns, ein Hampelmann des konsumverseuchten Zeitgeistes zu sein. Je mehr man
sich von der Agenda verabschiedet, mit jedem noch so geringen Übel „up to date“
zu sein, desto schneller und großartiger findet man zu Dingen, die man noch
nicht kannte. Oder noch besser: Guten Dingen, die man einfach vergessen hat.
Darum ist die Frage vielleicht mehr als berechtigt:
Liegt die Antwort länger darauf
länger zurück als EINEN MONAT, wird es vielleicht Zeit, genau das zu probieren.
Was kann im schlimmsten Fall passieren? Dass Sie nicht mitbekommen, wie jemand
seinen Erkältungsauswurf teilt, während Sie versuchen zu essen? Teilen Sie doch
mal genau DIESEN Leuten etwas zurück, was eine GERECHTE STRAFE für ihren
alltäglichen Spam darstellt. Mir fällt da eine neue Edition eines bekannten
Auto-Lufterfrischers ein. Geschmacksrichtung
Die Antwort auf die letzte Frage kommt bei mir noch vor der Gratulation zur laufen Nummer 50: der letzte Spaziergang am Fluss war vor 50 Stunden.
AntwortenLöschenUnd die letzte Gratualationsbekundung wird nach Beendung dieses Satzes ab jetzt rund fünfzig Satzzeichen alt sein: Gratulation!!
Meinen aller ergebensten Dank, mein lieber Herr Glas!
LöschenUnd sowieso: Wenn man es in STUNDEN rechnen kann, hat man ALLES richtig gemacht! WEITER SO.