Professionell amateurhafte Gesellschaftskritik seit 2014

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[L] In der Mitte des Lebens

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Zum mittlerweile fünfzigsten Mal schreibt der Ghostwriter nun die Gedanken der einfachen Stadttaube auf, die diesen Blog hier zu dem macht, was er ist: Eine dauerhafte Ausstellung vieler Gegebenheiten, die unser Erste-Welt-Leben mit Salz und Pfeffer versorgen. Den Ungereimtheiten, dem Überflüssigen. Die Dinge, über die wir nachdenken und denen wir viel zu oft viel zu viel Blut im Gehirn opfern.


Er wandelt unter uns wie ein gewalttätiger Geist und übergeht unsere Gefühlswelt. Ja, der gewalttätige Optimismus nötigt uns dazu, gegenseitige Verwarnungen auszusprechen, wenn ein Mitglied der Gesellschaft, das wir kennen, nicht mehr kann. Denn beinahe alle von uns sind Terrakottakrieger. Ein Seele, gepanzert mit einem qualitativ hoch- oder minderwertigen Wertekatalog. In der Sekunde, in der die Realität uns zum ersten Mal mit aller Wucht trifft, bröckelt die filigrane Keramik langsam ab.


Und sie kommt. Man kann nicht vor ihr fliehen. Versagen wird sanktioniert, mangelnde Funktionalität drakonisch abgemahnt. Das Individuum hat sich dem Willen der Masse unterzuordnen – alleine kann es nicht dagegen aufbegehren. Das ist aber ein ganz natürlicher Vorgang, dazu auch noch ein gewollter. Denn alle großen Spieler der Konsum-, Banken- und Kapitalwelt verlassen sich darauf, dass Sie irgendwann einknicken und Gehorsam an den Tag legen. Getrieben durch die wohl wichtigste Wahrheit in einer „ewig jungen“, „ewig hippen“ und „TOTAL HIPPEN“ Gesellschaft.

Dumm gelaufen, dass man gegenwärtig bereits mit Ende 20 der „in der Mitte des Lebens“-Fraktion zugerechnet wird. Da muss man sich doch dann ganz unverbindlich die Frage stellen, warum die heiteren Gemüter zwischen 45 und 60 KEINERLEI ANZEICHEN einer verblödeten Krise aufzeigen, die angesichts unserer Industrienation sowieso DOPPELT verblödet ist.


Und GENAU DIESE fehlt den jungen Hüpfern. Eine glaubwürdige Entität, die einem auf die Schulter klopft und einem versichert, dass ALLES COOL IST. Und da die ausstudierten Hyperakademiker mit Rückbesinnung auf konservatives Erbsenzählen und Krawattentragen sogar DANN Angst vor Fundamentalisten haben, wenn sie sich auf dem Mars befinden, ist eben Hopfen und Malz verloren.

Ein einfaches Rezept kann da Abhilfe schaffen. FAST sogar 100% vegan:

WENIGER FACEBOOK. WENIGER SMARTPHONE. KEINEN STUHLGANG TWITTERN. WENIGER INSTAGRAM. WENIGER WHATSAPP. WENIGER LIFESTYLE. WENIGER FASHION. WENIGER KARRIERE. WENIGER ROLLENBILDER. WENIGER KONSERVIERUNG. WENIGER KLUGSCHEISSEN. WENIGER START-UPS. WENIGER SCHNELL.

MEHR TEILEN. MEHR GENIESSEN. MEHR VERSTEHEN. MEHR KUNST. MEHR LITERATUR. MEHR LANGSAM. MEHR ÄSTHETIK. MEHR LIEBE. MEHR LEBEN.

Keine Institution der Welt verlangt von uns, ein Hampelmann des konsumverseuchten Zeitgeistes zu sein. Je mehr man sich von der Agenda verabschiedet, mit jedem noch so geringen Übel „up to date“ zu sein, desto schneller und großartiger findet man zu Dingen, die man noch nicht kannte. Oder noch besser: Guten Dingen, die man einfach vergessen hat. Darum ist die Frage vielleicht mehr als berechtigt:

Liegt die Antwort länger darauf länger zurück als EINEN MONAT, wird es vielleicht Zeit, genau das zu probieren. Was kann im schlimmsten Fall passieren? Dass Sie nicht mitbekommen, wie jemand seinen Erkältungsauswurf teilt, während Sie versuchen zu essen? Teilen Sie doch mal genau DIESEN Leuten etwas zurück, was eine GERECHTE STRAFE für ihren alltäglichen Spam darstellt. Mir fällt da eine neue Edition eines bekannten Auto-Lufterfrischers ein. Geschmacksrichtung




2 Kommentare:

  1. Die Antwort auf die letzte Frage kommt bei mir noch vor der Gratulation zur laufen Nummer 50: der letzte Spaziergang am Fluss war vor 50 Stunden.
    Und die letzte Gratualationsbekundung wird nach Beendung dieses Satzes ab jetzt rund fünfzig Satzzeichen alt sein: Gratulation!!

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    1. Meinen aller ergebensten Dank, mein lieber Herr Glas!
      Und sowieso: Wenn man es in STUNDEN rechnen kann, hat man ALLES richtig gemacht! WEITER SO.

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