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[KRITIKER I] - Der Hardliner und seine Gehirnlibido

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DISCLAIMER: Die Konzentration an farbigen Metaphern und zeitgenössischer Gossensprache konnte in diesem aufarbeitenden Textstück leider Gottes nicht vollständig vermieden werden. Ich bitte dies unter der Berücksichtigung des pikanten Themas zu entschuldigen. Mit drei bis fünf Ave Maria kann man das aber im Nachhinein sicher in Ordnung bringen.

Es gibt diese Menschen, die eine bestimmte Berufung haben. Egal ob sie damit
tatsächlich Geld verdienen oder nicht: Es wurde ihnen in die Wiege gemogelt.
Sie sind KRITIKER. Und sie sind das Krebsgeschwür aller Dinge, die in unserer
Zeit erschaffen werden. Sie kritisieren, sie mäkeln, sie TUN IHRE ENTTÄUSCHUNG KUND.
Obwohl sie wirklich KEINE SAU danach gefragt hat. Egal ob es um Filme, Spiele, Musik
oder den neuesten Wurf junger Hunde in der Drogenhundzucht "Crack Hills" handelt.
HAUPTSACHE genörgelt. Nicht immer, aber oft mit dem einleitenden Evergreen:

Denn nörgeltechnisch sind wir schon längst über den stemmbaren Punkt hinausgewachsen.
Natürlich galt schon immer: Egal ob Musikant, Regisseur, Autor oder Spieleentwickler:
Man konnte noch nie JEDEM ALLES Recht machen. Doch zumindest ein Minimallob kann man
hier und da noch finden: "Spiel macht Spaß", "Album klingt ganz gut", "Film war unterhaltsam".
Doch der Ultrakritiker des 21. Jahrhunderts hat deutlich höhere Ambitionen - er muss ALLES
niedermachen, das rein theoretisch erschaffen werden kann. NIEMALS nie und nimmer kann
etwas "überzeugen", nie kann es "glaubwürdig" sein und am allerwichtigsten: FORTSETZUNGEN
sind grundsätzlich IMMER "scheiße" und eine "Entwürdigung" für den Vorgänger. Aha.

Man macht sich aber auch gesellschaftsunfähig, wenn man NICHT nörgelt. Der Konsens des
modernen Bürgers ist, dass man am besten zunächst an NICHTS ein gutes Haar lässt. Ob sich
das widerspricht oder nicht interessiert den Ultrakritiker nur wenig, denn Nörgelei hat
"Charakter", ein Neon-Abo allein reicht da nicht.




Beispiel 1: Eine mehr oder minder bekannte Band bringt ein neues Album auf den Markt.
Auch wenn man früher ein ganz normaler Fan dieser Band war und ihre Releases einfach
gekauft, gehört und im Regal archiviert hat: SO LEICHT kommt man heute damit nicht mehr davon!
Typische Floskeln, die einen zum modernen Ultrakritiker machen, sind beispielsweise folgende:

"Boahr, der Bassist hat zu 25% seinen Stil geändert. Die Band hat sich damit selbst verraten.
Außerdem ist das jetzt totaler Kommerz geworden, ICH war bereits FAN als es noch UNDERGROUND war!"



Ganz schlimm wird es, wenn es um zeitgenössische PC- und Konsolenspiele geht. Hier wird auch
der Umgangston deutlich härter, abgesehen davon darf dieser Smiley bei so gut wie keiner "Kritik"
fehlen: -.- oder -_- oder ...

"Gaaans eahlich Doode, NATO ANNIHILATOR GEARS III ist total scheiße und sein Geld keinesfalls wert. Grafik schlecht, Handlung irreführend, Soundtrack minderwertig und die PHYSIK-ENGINGE sieht SOWAS von 2012 aus, das GEEEEHD GAAAANICH."



Mein persönlicher Todfeind sind allerdings die Filmfreunde unter den Ultrakritikern. Vor allem dann,
wenn Sie Bullshit kritisieren, von dem Sie keinen blassen Schimmer haben.

"Also mir persönlich sagt DIE HARD 9 überhaupt nicht zu. Die Handlung ist platt, das Szenenbild eherminderwertig gestaltet. Mein Kinogenuss wurde vor allem durch den schlampigen Schnitt mehr als nur erschüttert. Ich finde es äußerst bedenklich, dass McLane in diesem Sequel keinerlei gesellschaftskritische Themen behandelt, wie beispielsweise die Homo-Ehe oder Agrarsubventionen."


Wie man an diesen einfach Beispielen leicht feststellen kann, sind Ultrakritiker eigentlich nur aus zwei Gründen existent: Um einerseits ihre eigenen Defizite mit den angeblichen Defiziten Dritter überspielen zu müssen, UND NATÜRLICH um den normalen Menschen um sie herum durch unfreiwillige Stand-Up Comedy den Abend zu versüßen! Danke, Ultrakritiker! Ihr seid mit aller Berechtigung dieser Welt

!!! TAUBENKOT !!! (Und an selbigem gibt es REIN GARNICHTS auszusetzen!)

2 Kommentare:

  1. Haha, ich finde deine Posts ziemlich genial :D Ich muss allerdings zugeben, dass ich nicht immer alle Aussagen verstehe (gilt als Ausrede, dass ich erst 15 bin?). Über manches denke ich viel nach, nachdem du es geschrieben hast.
    Liebe Grüße! :)

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    1. Liebe Lu,
      vielen lieben Dank! Wie alt man ist, spielt überhaupt keine Rolle, so lang man GENAU DAS tut, was du geschrieben hast - NACHDENKEN. Ich kenne Menschen, die doppelt so alt sind wie du, die vermutlich nichtmal wissen, das das Wort überhaupt bedeutet. Behalte dir das wichtigste Instrument, das dir zur Verfügung steht, und pflege es: DEIN GEHIRN. Weiter so!

      Liebe Grüße

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