Die Maßnahmen des momentanen
Jahrtausends, die ZERBRECHLICHE JUGEND vor SCHÄDIGENDEN EINFLÜSSEN zu
beschützen, sind bekanntermaßen MANNIGFALTIG. Und beinahe sekündlich kommt
irgendein halbbetäubter Irrer in einer Führungsposition auf die Idee, noch
WEITERE Maßnahmen ins Leben zu rufen, um die mittlerweile NOCH zerbrechlichere
Jugend NOCH brutaler zu schützen, als es sowieso schon der Fall ist. Falls
jetzt ein EINFALTSPINSEL auf die Idee kommen sollte, dass wir hier von
sportlichen oder gesellschaftlichen Aktivprogrammen für Kinder und Teenager
sprechen, WEIT GEFEHLT. Nein. Im 21. Jahrhundert denkt man gleichzeitig SIMPEL
wie auch LIFESTYLESICHER. Zartes, junges Leben verteidigt man heutzutage…
Die Rede ist vom SCHRANK DER
ZORNS. Eine hier nicht namentlich erwähnte EINZELHANDELSKETTE kam irgendwann
zwischen DAMALS und dem VERLUST DER MUTTERSPRACHE auf die beinahe schon
monumentale Idee, dass sie am besten restlos alles in einen GOTTVERFLUCHTEN
SCHRANK sperrt, was Jugendliche „locker, witzig und cool“ machen könnte. Auf
gut deutsch: Schnaps und Tabak wanderten ab diesem Zeitpunkt ohne Umwege in
eine VERSCHLOSSENE VITRINE in der Nähe der Kasse.
Das kann man SEHR LEICHT
beantworten, was geschehen ist. Auf direkte Nachfrage gaben uns die Mitarbeiter
der Kette einst zu verstehen, welche Vorteile dieser HERZHAFT SINNVOLLE KASTEN
hat:
-
Dann allerdings wurden mit der
Zeit Stimmen laut, die genau diese Zwecke stark in Frage stellten. Denn ob der
gottverdammte Wodka nun EINGESCHLOSSEN ist oder NICHT ändert wenig daran, dass
sich fünfzehnjährige Schüler einfach so lange „tunen“ bis sie UUUUUNGEFÄHR wie
18 rüberkommen. Und die Sache mit dem Diebstahl ergibt noch weniger Sinn, wenn
man das Sortiment des KAUFLADENS näher betrachtet. Beispielsweise ist im
Schrank ein Likör eingeschlossen, der um die 15 Euro kostet. Im OFFENEN REGAL
in einer UNBEWACHTEN ECKE des Geschäftes stehen allerdings sündhaft teure
Spirituosen und Weine, die teilweise deutlich mehr als 40 Euro kosten. Versteht
man nicht? MACHT NICHTS, KANN MAN ERKLÄREN.
JA, das KANN MAN. Ob Blödsinn
oder nicht: Nicht etwa der PREIS entscheidet über den tatsächlichen Wert eines
Produktes (und damit auch darüber, ob es EINGESCHLOSSEN wird) sondern die
WERTIGKEIT DER MARKE. Eine zwanzig Kilo schwere Dose Tabak der hauseigenen
Billigmarke steht im Regal an der Kasse direkt neben den Süßigkeiten für
Kleinkinder. Der MARKENTABAK der traditionsreichen Firma „SLAVEMASTERS SUPER
UNFAIR MEGACUT“, in dem sich lediglich 15 Gramm befinden, wandert in die
Drecksvitrine. Es geht also um die EXKLUSIVITÄT von MARKENPRODUKTEN.
Keinesfalls um so alberne Themen wie „Jugendschutz“ oder „Diebstahl“.
Noch viel absurder wird dieser
Gedanke, wenn man sich vor Augen hält, dass es PRODUKTE gibt, die allein auf
Grund ihrer Mengenverhältnisse einfach teurer sind als „wertvollere“ Artikel.
Das greift zum Beispiel bei WASCHMITTEL oder WEICHSPÜLER. Ein 30-Pfund-Familien-Vorteilspack
des beliebten Waschmittels „SUPER ANTI UMWELT WASSERBELASTUNGS-MEGAWEISS“
kostet etwa um die 12 Euro. Ein zwar reduzierter, jedoch trotzdem hochwertig
verarbeiteter MP3-Player wandert in den SCHRANK, obwohl er für 9,99 € im
Angebot ist. Angenommen, man verabredet sich VOR dem Geschäft mit einem
Schwarzmarkthändler, der Unterwelthandel mit zwielichtigen Hausfrauen betreibt,
denen er ILLEGAL ERWORBENES WASCHMITTEL verschachert, kann man ihm den
VORTEILSPACK zum VORZUGSPREIS von lediglich 11,50 € weiterverkaufen, wenn man
ihn zuvor ohne Zwischenfälle entwendet hat. Hätte man stattdessen den
MP3-Player gestohlen, wenn er nicht im SCHRANK gewesen wäre, hätte man jetzt
für den gleichen Aufwand sogar circa 1,50 € weniger Gewinn gemacht. WAS ZUR HÖLLE
ERGIBT DAS DENN FÜR EINEN SINN?
Also gut. Aber was hat es denn
dann damit auf sich? Eine mögliche ANTWORT auf diese Frage hat bisher deutlich
zu wenig Aufmerksamkeit erhalten: DIE PROHIBITION. Dem Bundesdeutschen soll der
SUFF ausgetrieben werden. Und zwar nicht mit moralischem oder medizinischem
Gefasel, sondern „SPIELERISCH UND PRÄDAGOGISCH WERTVOLL“, wie es sich eben für
unsere Epoche geziemt. Durch die Einlagerung in den Schrank muss der
Trinkwillige nun mehrere Hürden überwinden:
Zunächst muss jemand vorhanden
sein, der das dämliche Ding überhaupt ÖFFNET. Ganz abgesehen davon, dass 25 %
der Konsumenten gar nicht erst danach FRAGEN würden, da sie VIEL ZU SCHÜCHTERN
sind. Weitere 25 % haben NULL BOCK auf das verzerrte und genervte Gesicht des
Azubis, der SCHNAUBEND und HEFTIG ATMEND seine WERVTOLLE ZEIT dafür investieren
muss, IHNEN diesen VERDAMMTEN KASTEN aufzuschließen. Ganz abgesehen davon gibt
es die Basischance von 25 %, dass SO oder SO kein Mitarbeiter vorhanden ist und
Sie daher NIEMALS Zugriff auf den Inhalt haben. Damit fallen 75 % der Leute,
die sich heute Abend ORDENTLICH EINEN EINVERLEIBT hätten, definitiv weg.
Und wenn DAS keine GUTE TAT ist, dann weiss ich auch nicht. Lieber mehr intakte Lebern auf der Welt als
!!! TAUBENKOT !!! (100% alkoholfrei)
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