Hochbegabung ist ja ein alter
Hut, nach dem so gut wie kein Geheimrat mehr kräht. Viele Hochbegabte sind im
Verein „Mensa“ organisiert, der es ihnen ermöglicht, gleichzeitig hochkomplexe
Gleichungen aufzulösen während sie mit Cyborg-Affen über das Multiversum
sinnieren können. Die wahren Probleme der Gesellschaft werden aber leider
weitestgehend übersehen, wie sich in folgendem und erschütterndem Beitrag
zeigen wird.
Oft wird man in der gegenwärtigen
Zeit mit einem Problem konfrontiert, das unbedingt ein größeres Medienecho
benötigt. Jeder kennt sie, aber viele hegen bösartige und vollkommen
unverständliche Vorurteile gegenüber diesen besonders schützenswerten
Mitgliedern unserer Gesellschaft. Die Rede ist natürlich von UNTERBEGABTEN. Sie
können bereits mit vier Jahren eigene Hetzparolen gegen Minderheiten auswendig
lernen und sind oft schon im Kleinkindalter dazu in der Lage, flegelhafte
Körpergeräusche auf Erwachsenenniveau zu fabrizieren.
Leider ist es aber bittere
Realität, dass diese interessanten und irgendwie ziemlich wertvollen Individuen
weder im Kindergarten noch in der Schule ausreichend gefördert werden. Das
Problem ist in den meisten handelsüblichen Kultusministerien bereits seit
langer Zeit bekannt, trotzdem scheint sich für die Betroffenen wenig zu ändern.
Auch die offenen Hilferufe betroffener Eltern werden zumeist knallhart
ignoriert:
Nancy, 17: „Mein Jaysen-Tyler
konnte schon in Kindergarten derbe austeilen, Alter. Aber Schulle sagt, sie
zahlen nicht für Kampfsportausbildung. Die können sisch mal selbst fikken!“
Durch das Wegdiskutieren solcher
Fälle gehen zukünftige Talente nicht nur verloren, oftmals verkümmern die
Talente auch auf jämmerlichste Art und Weise, wie sich an den
Erfahrungsberichten anderer Eltern zeigt:
Torsten, 21 & Cindy, 18:
„Unser Lennox-Prince konnte schon mit zwei Jahren den anderen Kindern ihr
Spielzeug wegnehmen und es kaputtmachen. Außerdem bewarf er die anderen Kinder
mit Sand und Steinen. Weil er aber nie wirklich professionell gefördert wurde,
ist er jetzt ein normaler Junge geworden, der keine anderen Kinder mehr
attackiert. Ich gebe der Politik die Schuld.“
Wahrheiten wie diese will man
lieber nicht hören, sie sind aber dennoch ein fester Bestandteil der
bundesdeutschen Realität. Unterbegabung wird auch leider nicht selten mit
Argwohn und Neid beäugt. Eltern „normaler“ Kinder stellen sich dann oft die
Frage, ob ihre Kinder denn weniger wert seien, weil sie vor dem 5. Lebensjahr
noch keine Körperverletzung begangen haben. So einfach ist es aber nicht.
Oft stehen Unterbegabte auch vor
der schwierigen Aufgabe, Freunde ihrer Altersgruppe zu finden. Während sich
normale Kinder für Lego und Barbie interessieren, Pferdemagazine lesen und
Superhelden verehren, draußen spielen und Spaß haben, lässt das unterbegabte
Kinder völlig kalt. Weil sie anders sind. Das lässt sich besonders gut an der
Aussage eines betroffenen Mädchens feststellen:
Sherina-Felisha, 8: „Isch WILL
nischt mit scheiß Spielzeug rummachen, isch will auf Piste gehen mit Chickas
die was von Fashion und Boys verstehen und dort dann schaißße baun. Weisch, du
Depp? Mit Sekt un dancen un so. Außßadehm will isch Kind von Justin Alder.“
Dass diese Kinder Probleme damit
haben, entsprechenden Anschluss in ihrem schulischen und privaten Umfeld zu
finden, ist vielen Experten zwar wohlbekannt. Doch Lösungsansätze liegen
entweder noch in weiter Ferne oder stecken gerade erst in den Kinderschuhen.
Eine Alternative bietet jedoch
der mehr oder minder umstrittene Verein „Kantine“ an, welcher seine Pforten
exklusiv nur für Unterbegabte jeden Alters öffnet. Der Vize-Babo des Vereins,
Derek-Jaden-Joshua Biertreu, erklärt, warum die Aufnahmekriterien so streng
sind.
Derek-Jaden-Joshua, 18, Vize-Babo
von „Kantine“: „Weisch Alder, KANTINE isch für Gangster und Bitches die halt
anders drauf sind, du Arsch. Weisch, die können dann über so gleiche Themen
reden, was die anderen halt net juckt Alder. So Drogen, Schlägerei und halt
Gängster sein Alder. Aber isch nicht einfach zum reinkommen, weil wir sin
streng. Du musch Test machen und so Beurteilung kriegen, damit klar isch, dass
du einer von uns bisch.“
Den durchaus anspruchsvollen Test
besteht freilich nicht jeder, was auch bei vielen Bewerbern für Verbitterung
sorgte:
Joleen-Madison, 14: „Ich hab
gedacht ich gehör zu denen, hab aber im Test falsch angekreuzt. Da war halt so
gefragt, mit was man am besten zuschlägt. Ich hab Baseballschläger genommen,
war aber falsch. Richtig war Stahlrohr mit Nägeln drin. Aber ich lass mich
nicht entmutigen.“
Einige Auszüge aus dem
Fragenkatalog, der insgesamt sieben Fragen beinhaltet, durften wir an dieser
Stelle auch der Öffentlichkeit preisgeben. Allerdings handelt es sich um
veraltete Fragen, die nicht mehr verwendet werden, um keinen Missbrauch zu
provozieren.
Aus den Antworten wird mittels
eines hochkomplexen Verfahrens der BQ ermittelt, der „Beschränktheitsquotient“.
Erst ab einem Wert von -140 gilt man als unterbegabt. Teilnehmer, deren
Ergebnis allerdings zwischen -139 und -120 liegt, kriegen ein Gratisbier aus
einer Plastikflasche und einen heftigen Schlag in die Magengrube, weil sie es
nur FAST geschafft haben. Haha. Oberhalb dieser Grenze, also ab -119, kriegt
man absolut gar nichts und wird aggressiv zum Verlassen des Vereinsgeländes
aufgefordert.
„Kantine“ wurde 2013 gegründet
und versteht sich als Gemeinschaft, die den Austausch zwischen Unterbegabten
fördert. Oft werden sie als sozial
entfremdete Eigenbrötler beschimpft, was natürlich populistischer Unfug ist.
Dennoch gibt es auch innerhalb des Vereins kritische Stimmen, die die Gefahren
beleuchten, die durch die Trennung von Nicht-Mitgliedern entstehen können. So
erklärte uns Kevin-Klaus, 15, worin er die hauptsächliche Problematik innerhalb
von KANTINE sieht. „Ein ungebildeter Vollarsch ohne Hirn zu sein reicht nicht
aus. Oft halten sich die brutalsten und dämlichsten unter uns für was Besseres,
das find ich aber falsch.“
Doch auch aus den Reihen der
„normalen“ Kinder kommen immer wieder intolerante und übergriffige Kommentare:
Lukas, 16: „Immer, wenn die
KANTINE-Mitglieder mich an der Bushaltestelle vermöblen, und mir mein
Essensgeld wegnehmen, hab ich das Gefühl, dass die arrogant und eingebildet
sind. Vielleicht ist es aber nur ein Vorurteil, weil ich keinen von denen
kenne. Die schlagen halt gleich zu, statt zu reden. Darum ist es echt schwer,
mit denen Freundschaften zu schließen.“
In der Schule kommen Unterbegabte
meistens gut mit, weil sie im Normalfall den Lehrkörper bedrohen und so meist
automatisch durchschnittliche Noten erhalten. Oft sind aber manche von Ihnen
extrem mit dem schulischen Stoff überfordert, vor allem in der Unterstufe. So
können beispielsweise 70% aller Unterbegabten bereits in der vierten Klasse
bruchstückhaft lesen. Mit entsprechender Förderung könnten sie es beim
Erreichen der Volljährigkeit immer noch nicht.
Aber wer muss für diese
Versäumnisse zur Verantwortung gezogen werden? Die Schuld allein beim Kultus zu
suchen, wäre voreilig und nicht sinnvoll, da die Probleme meist schon viel
früher anfangen. Schwierig wird es auch, wenn sogenannte „Jugendhaft-Eltern“
den zwanghaften Willen haben, ihrem Kind eine Unterbegabung attestieren zu
lassen, weil sie selbst lediglich „normal“ sind. Das kann das Kind extrem unter
Druck setzen und es in seiner persönlichen Entfaltung behindern. So bekommen
manche schon im Mutterbauch brutalen Gangsterrap vorgespielt, viele Mütter
trinken auch absichtlich viel Wodka-Energy mit den Jungs im Park, weil
amerikanische Studien angeblich belegen, dass es die Chance auf eine
Unterbegabung fördern würde.
Der Kinder- und Jugendmediziner
Justus von Geldsack hält dagegen: „Es ist nicht zielführend, auf eine
Unterbegabung pochen zu wollen. Die Eltern tun sich und ihren Kindern damit
auch keinen Gefallen. Oftmals ist ihnen nicht bewusst, dass eine Unterbegabung
gleichermaßen Segen und Fluch darstellt. Außerdem hat ein Kind doch kein
Handicap, nur weil es NICHT unterbegabt ist. Oft rate ich insbesondere den GANZ
eifrigen Eltern zur Gelassenheit. Es muss nicht immer ADHS, ADS, Hochbegabung
oder Unterbegabung sein. Manchmal ist das Kind auch nur ein Idiot, ihr
Idioten.“
Daher rät der Arzt zur
Besonnenheit – man sollte seine Kinder vor allem Kind sein lassen. Auch mehrere
Kampfsportarten und hetzerische Indoktrination mit ethisch fragwürdigen Parolen
machen aus einem Kind noch keinen Unterbegabten. Es gilt, diese besondere
Begabung zu verstehen und sie in den Alltag im Land und in der Welt zu
integrieren, statt künstliche Barrieren zu schaffen. Herausstechende Talente zu
fördern, damit die Jugendvollzugsanstalten auch gefüllt bleiben, ist notwendig,
keine Frage. Aber alles in allem sollte man von jedweder Panik absehen. Man
sollte unterbegabte Kinder zunächst langsam an professionelle
Körperverletzungsarten und stumpfsinnige Lebensstile gewöhnen. Denn unterhalb
der großartigen Begabung steckt etwas schützenswertes, das man nicht wegfördern
oder überinterpretieren sollte:
Ein kleines, freches Arschloch.
Das ist auch der Grund, warum der
handelsübliche, DEUTSCHE TÄUBER diesen Kindern oft ein Geschenk auf dem Kopf
dalässt. Meist in Form des allseits beliebten
!!! TAUBENKOTS !!! (1000%ig
hochverdreckend)
P.S.: Der Hochbegabtenverein
„Mensa“ hat sich auf mehrfache Anfragen zur Zusammenarbeit mit „KANTINE“ noch
nicht geäußert. Insider vermuten allerdings, dass eine Kooperation an
„GEISTIGEN DIFFERENZEN“ scheitern könnte.
Schade das Unterbegabte diesen Text nicht lesen werden, können oder wollen.
AntwortenLöschenPS: nur tatsächlich Hochbegabte sind eben keine Mitglieder im Mensa-Club.
Oder persönlich im Zitat (aus irgendwo oder irgendwie aus meinem Blog):
"Von mir selbst behaupten kann ich, dass ich weder höchst-kreativ bin, künstlerisch begabt, ein unumschwängliches Allgemeinwissen besitze oder geistig derart genial wäre, dass man mich nur anhand des IQ's an Größe wie den schon hier oftmals erwähnte Einstein festmachen könnte (obgleich ich Mitglied in diesem "Club" sein dürfte).
Ferner bin ich auch nicht in Besitz eines akademischen Grades und besitze auch keine sonstigen Amts- oder Ehrentitel."
Unter oder über den Strich und am Ende des Kommentarkästchens, ganz kurz mit einem Wort: KLASSE!
Mein lieber Herr Glas,
Löschenwie immer vielen, vielen Dank fürs Lesen und Spaß haben =)
Und tatsächlich: Genauso scheint es sicht auch oft zu verhalten! Mir ist nicht ganz bewusst, wozu der Club dienen soll. Wenn er ein etwas eingeschränkteres Motto beinhalten würde, irgendwelche bestimmten Themen, DANN könnte ich mir noch einen Reim darauf machen. Aber so? Was man mit seinem Gehirn tut, und zu was man es gebrauchen kann, muss man in den meisten Fällen selbst ermitteln. Völlig egal, wieviele "scheinbare" Begabungen man hat oder wieviele Titel man trägt. Viel angenehmer finde ich es, wenn man sich selbst keine Genialität bescheinigt, sondern permanent sucht und sich mit Hingabe seinen Interessen widmen kann.
Ich denke, der Menschheit wäre gut damit geholfen, würden das mehr Leute so handhaben. =)
Viele Grüße und vielen Dank!