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[IN THE CLUB I] Warum man nur verlieren kann

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Doch wo viel Licht ist, ist manchmal auch Schatten. Aber kein normaler, nein. Ein stinkender, schimmliger Schatten mit ekelhaften Geschwülsten und übelriechender Oberfläche. Die Rede ist natürlich vom DURSCHNITTLICHEN CLUBBESUCH des 21. Jahrhunderts! Wie aus dem vorangestellten Gedicht zu entnehmen ist, hatte ICH vor wenigen Tagen wieder echtes Schwein gehabt, da sowas mit der richtigen Konstellation und mit den richtigen PEOPLE (boah, sind wir fachgerecht amerikanisch!) auch tatsächlich was Sinnvolles werden kann. Aber die Welt wäre ja viel zu wenig ungerecht, wenn das IMMER SO LAUFEN WÜRDE.

Denn NORMALERWEISE fängt das Massensterben bei „anregenden Partynächten“ schon lange vor Einbruch der Dunkelheit an. Eigentlich schon dann, wenn überhaupt erst vorgeschlagen wird, dass man eine anregende Partynacht planen will. Momentan sind wir also noch bei:

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Es wird verschachtelt diskutiert, es wird gekämpft, es wird genörgelt. Die eine Hälfte kennt den DJ des ersten Clubs, die andere kriegt Freigetränke im fünften Club. Ein einziger kommt beim Türsteher seines Vertrauens GRATIS rein. So. NACH der Diskussion sind mindestens fünf Leute stockbeleidigt, weil sie ABSOLUT nicht einsehen wollen, dass Club Nummer zwei definitiv keinen Amish Industrial-Core spielen wird. Richtig erwachsen wird es aber erst DANN, wenn die Leute dann RICHTIG ranzig werden in punkto: „Ich betrachte euren simplen Musikgeschmack mit loderndem Argwohn.“


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Nun glüht da unterschwellig selbstverständlich nach wie vor das Problem mit der Zeit und/oder dem Treffpunkt. Leider (oder alternativ auch: Gott vergelts!) verstehen viele Damen und Herren unter „Vorglühen“, dass man sich 15 Minuten vor dem losziehen in die Stadt trifft, um innerhalb von 5 Minuten den Alkoholpegel so unerhört astronomisch zu steigern, dass weitere fünf Leute schon kapitulieren, bevor die Schlacht beginnen kann. Mindestens eine davon hat dann garantiert auch auf wichtige Dokumente des Gastgebers gekübelt, der dann aus gesellschaftlicher Konvention natürlich „nicht sauer“ ist. Wenn die weggefallenen Partypeople medizinisch nach bestem Gewissen versorgt sind, steht dem eigentlichen Begehen im Prinzip (vorerst) nichts mehr im Wege.

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Genau dieser Leitspruch kommt ohne Zweifel genau DANN zur Anwendung, wenn man bemerkt, dass man trotz der frühen Uhrzeit nicht der erste Profi ist, der „früh zum Club wollte, weil dann die Schlange am Einlass nicht so lang ist.“ Jetzt hat sich vermutlich auch der eine oder andere nicht nehmen lassen, PROVIANT mit auf die Reise zu nehmen. Sonst könnte man ja während des Wartens fahrlässig schnell wieder nüchtern werden! Also ist man natürlich außerordentlich COOL und läuft MIT Bier in der Hand am Türsteher vorbei. Kluges Kerlchen! Da die meisten Bouncer bekannt dafür sind, Leute in SIPPENHAFT ZU NEHMEN, werden die vier Unschuldigen drum herum EBENFALLS der Mittäterschaft bezichtigt. Bravo!


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Im Normalfall dauert es nach dem Betreten des Clubs etwa 25 bis 50 Minuten, bis der oder die erste Persönlichkeit eine Szene macht. Bei Herren handelt es sich dabei entweder um die Feindschaft zu einem anderen Herren auf der Tanzfläche oder um ein Eifersuchtsdrama in bis zu sieben Akten. Bei Damen handelt es sich zumeist um den Klassiker namens „Er bemerkt einfach meine eindeutigen Signale nicht“, der bereits in der 788. Auflage erschienen ist. Um die Dramatik zu steigern, muss die betreffende Person DANN NATÜRLICH die öffentliche Tanzveranstaltung verlassen, um sich dann von mindestens vier anderen Mitgliedern der Partytruppe in einem Park oder einem Bahnhof suchen zu lassen. Damit wären wir dann noch bei

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Diese schaffen es tatsächlich meistens, mehrere Stunden ohne Zwischenfälle das zu tun, für das sie eigentlich gekommen sind. Spaß haben, bewegen, feiern. Jetzt kann man natürlich so töricht sein zu fragen, warum man ursprünglich so VIELE Schwachstromelektriker mitschleifen musste. Das ist relativ einfach zu beantworten, in dem man sich zu folgender Schwardsheit Gedanken macht:



Allerdings haben wir es jetzt sogar in diesem Beispiel ALLERHÖCHSTENS 2 Uhr früh. Wird die Person im Park wiedergefunden? Wie geht das Eifersuchtsdrama aus? Haben die Kotzenden sich ausgekotzt? Kommen die Dauerlöter noch am Türsteher vorbei? Das alles und noch viele weitere Hintergrundinformationen erleben Sie im zweiten Teil der Reihe „IN THE CLUB“. Zumindest ist man innerhalb eines Clubs relativ sicher vor

!!! TAUBENKOT !!!

2 Kommentare:

  1. Super geschrieben!
    Du bringst es mal wieder genau auf den Punkt!
    Ich freue mich schon sehr auf die Vorsetzung! :D

    Viele liebe Grüße

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  2. Vielen lieben Dank!
    Diese wird auch nicht lange auf sich warten lassen, sowie den beinahe WICHTIGEREN Teil der Clubnacht beleuchten.

    Liebe Grüße

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