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[LOBBYISMUS] Wie funktioniert ein Labersack?

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Immer zahlreicher füllen motivierte Jungstudenten die Wartesemester der deutschen Universitäten, um ihr Traumstudium aufzunehmen. Mit einem NUMERUS CLAUSUS von bestenfalls 0,5 sind die sogenannten LABERSACKWISSENSCHAFTEN im Moment der absolute Renner. Selbstverständlich kann man seine Chancen steigern, wenn man bereits zur Schulzeit eine freiwillige AG besucht hat, die sich mit Labersäcken auseinandersetzt und sie auch im Lichte der gegenwärtigen geostrategischen Entwicklungen berücksichtigt, statt nur oberflächlich an den Nähten des Sackes zu kratzen.


Haarsträubend? NEIN. Allerhöchstens EXTREM INTERESSANT für weltgewandte junge Menschen, die es den dummen Pöblern des Proletariats „später mal so richtig zeigen wollen.“ Warum man also LABERSACKWISSSENSCHAFTEN nicht schon IMMER studieren konnte, ist mir ein wirkliches Rätsel. Schließlich werden schleimige Lobbyisten ja überall händeringend gesucht. Welcher tagträumende Student lechzt nicht danach, eines Tages seinen eigenen Wikipedia-Artikel zu bekommen, so wie der Begründer des Labersacktumes, Ludwig Lustmolch, Graf von Lobbymühlental, von dem dieses wirtschaftlich interessante und durchaus humanistische Zitat stammt:

Natürlich ist es schwierig, sich all die wichtigen Regeln zu merken, die man später dann beachten muss, wenn man im TRENCHCOAT in den dunkleren Gängen des Bundestages herumstreunt. Nervige alte Angewohnheiten wie „Empathie“, „Altruismus“ oder gar „Mitleid“ müssen schnellstens aus dem Weg geräumt werden, wenn man in der Bundesliga der labernden Jutesäcke an der Tabellenspitze mitkicken will. Die Überbringer GUTER NACHRICHTEN wurden ja historisch glasklar belegt IMMER sehr lieb gehabt. Nicht anders funktioniert das bei ranzigen Lobbyisten:

„Herr Abgeordneter, alle 200 Arbeitnehmer des mittelständischen Betriebes sind wie befohlen vernichtet oder wegrationalisiert worden. Die ARBEITSPLÄTZE konnten aber GOTT SEI DANK gerettet werden. Darf ich Ihnen nun empfehlen, das stumpfsinnige Umweltschutzgesetz zu kippen?“

„Wir konnten die Einzelhandelskette endlich davon überzeugen, die ZÄUNE, die die weggeworfenen Lebensmittel SICHERN, mit Strom zu verstärken. Die ersten wertlosen Schnorrer wurden bereits gegrillt. Darf ich Ihnen nun empfehlen, die Schüler NICHT in kleinere Klassen zu verfrachten?“

„Frau Abgeordnete, in diesem einen, komischen Ungu-Bungu-Land stand noch ein Sack Reis herum. Ich habe ihn direkt umgeworfen, um die Märkte nicht zu verunsichern. Darf ich Ihnen nun empfehlen, folgende dreißig Kreditinstitute zu RETTEN?“


Aber JA! Die arbeiten quasi ALLEINE schon härter als jeder FAULE BÜRGER, der sich zu schade dafür ist, seinen Nettolohn DIREKT an die große Koalition zu überweisen. Aber wie FUNKTIONIERT so ein Labersack eigentlich? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, benötigen wir einen kleinen Auszug aus wertvoller Fachliteratur, die in jeder guten Unibibliothek NICHT ausgeliehen werden darf, da es sich um ein SCHROTTIGES PRÄSENZEXEMPLAR handelt.




Na KLAR, schließlich ist es immer ratsam, seine Tätigkeit als komplizierter darzustellen, als sie tatsächlich ist. Sonst könnten die unmündigen Gammelbürger ja irgendwann herausfinden, dass man Tag für Tag nichts anderes tut, als IHNEN AN DIE KARRE ZU PISSEN. So lange sie DAS aber NICHT wissen, ist alles in Butter. Apropos Butter. Herr Abgeordneter, ich habe 40 Millionen Milchkühe in der Arktis verschwinden lassen, um den Milchpreis zu erhöhen und

!!! TAUBENKOT !!! (Wenn man ihn färbt, fällt der Unterschied im Kaffee kaum auf)

2 Kommentare:

  1. Naja, so ein bisserl altruistisch sind sie aber schon unsere Labersäcke. Auch wenn sie das eher auf geltungskosumistischem Weg aufzeigen. Und das schöne daran ist das dumme darin: jeder folgt diesem "Vorbild". Rein philosophisch ist da kein großer Unterschied zu sehen zu vergangene Zeiten der Deutschen oder der Menschheit.
    Ich war heute schon mehrmals indirekt reziprozitätisch. Ist das ein Labersack in seiner Welt auch? Wenigstens nur ein einziges Mal?

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    1. Ich VERMUTE, dass das zunächst davon abhängt, welches LabersackLAGER er denn am Ende vertritt. Geht es aber darum, die UMWELTBEWUSSTE AGENDA diverser Automobilkonzerne "aufrichtig" in Berlin zu vertreten, war das sogar mit an SICHERHEIT grenzender Wahrscheinlichkeit REZIPROZITÄT!

      Vergessen wir aber nicht: Der Labersack hat keine Zeit zum herumphilosophieren, schließlich wartet bereits hinter der nächsten Immobilienecke ein FÜRSORGLICHER Jurist, der NICHT GERN WARTET!

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